PRESSEKONFERENZ
am 21. 08. 2008-08-20
im Buddhistischen Zentrum Herklotzgasse 20
Statement
von
Elisabeth ZIMMERMANN
Vorsitzende der GESELLSCHAFT
ZUR HILFE AN DAS TIBETISCHE VOLK ("Save Tibet")
Trotz weltweiter Bemühungen und harter
Arbeit von allen Tibet-Supportgruppen, trotz unserer
harten Arbeit von SAVE TIBET hier in Österreich, was haben wir bisher erreicht?
Eigentlich nichts.
1.
Seit vielen Jahren(ca. 40 Jahren) ist die Tibet-Frage nicht einmal noch
in die Gesprächsrunde der UNO gelangt, immer blockiert vom Veto der Chinesen
(Sicherheitsrat) und den von den Chinesen gekauften Nationen (z. B. in Afrika),
geschweige denn zur Abstimmung gekommen.
2. Wir haben gefordert, Tibet an den
olympischen Spielen teilnehmen zu lassen – Aktion „Bring Tibet to the Olympic
Games“ (in der Vergangenheit gab es bereits NGO-Grupppen, die sehr wohl
zugelassen worden waren), das wurde erfolgreich von der IOC bzw. ÖOC
abgeschmettert.
3. Wir haben in Presseaussendungen, mit
Demonstrationen und Aufrufen gefordert, dass die Olympische Fackel – mit
beispiellosem Zynismus genannt „Reise der Harmonie“ - nicht durch das
geschundene Tibet getragen werden dürfe.
4. Der geforderte und schließlich auch erfolgte
Dialog mit Vertretern des Dalai Lama hat wie alle vorigen Gespräche und wie
erwartet überhaupt nichts gebracht, es war eine reine Beruhigungstaktik der
chinesischen Regierung vor der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele. Das hat,
denke ich, jetzt wirklich schon jeder gemerkt.
5. Es gab einen internationalen Aktionstag am 31.
März, wo tausende (10.000?) Unterschriften österreichischer Staatsbürger dem
Bundeskanzler Gusenbauer persönlich überreicht wurden, worin die Regierung
gedrängt wurde sich für Tibet einzusetzen: z.B. für die
Einhaltung der Menschenrechte, Zulassung einer internationalen
Journalistengruppe zur Untersuchung der Vorfälle im März, Entlassung der
Tausenden willkürlich verhafteten Tibeter aus den Gefängnissen, Beendigung der
dort üblichen Folter, Einhaltung des in den chin.
Gesetzen garantierten Autonomiestatus für die sog. „Autonome Region Tibet“,
Entsendung einer unabhängigen Untersuchungskommission nach Tibet,
Nichtteilnahme der Regierung an den Eröffnungsfeierlichkeiten der Sommerspiele,
zuerst versprochen, dann doch Verteidigungsminister Darabos geschickt.
Was ist aus allen diesen berechtigten Forderungen geworden?
Es bleibt nur mehr die große Angst, dass die bereits von der chinesischen
Regierung angekündigten noch härteren Maßnahmen zur Vergeltung der
vor-olympischen Unruhen durchgeführt werden, wenn die Welt nicht mehr nach
Peking sieht. Denn selbst während die Athleten Ihre Wettkämpfe austrugen wurde
in Tibet gefoltert.
Wie Sie sicherlich wissen hat vor wenigen Tagen die ORF-Korrespondentin in
China, Frau Cornelia Vospernik, in den Nachrichten aufhorchen lassen, als sie
selbst Zeugin einer Folterung in einem uigurischen Gefängnis wurde. Sie hatte
einen an Händen und Füßen an einen Sessel gebundenen Inhaftierten gesehen, der
offensichtlich verletzt war, und seine Schreie bis in das Verhörzimmer gehört,
in welchem sie selbst saß. Wie lässt sich das mit den Behauptungen eines Landes,
dass es an der Verbesserung der Menschenrechte arbeitet, vereinbaren?
Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Tibeter und Tibeterinnen hier in
Österreich, die verständlicherweise Todesängste um ihre Angehörigen in Tibet
ausstehen, sich zu verzweifelten Maßnahmen entschlossen haben um die
Öffentlichkeit wieder auf das Tibet-Problem aufmerksam zu machen.
Vergessen Sie bitte nicht, dass die Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte
in Tibet nun schon seit mehr als 50 Jahren nicht erfüllt worden sind – also
bereits länger andauern als die meisten hier im Saal alt sind.
Vergessen Sie bitte nicht, dass das tibetische Volk das einzige ist, das mehr
als 50 Jahre lang gewaltlosen Widerstand geleistet hat – und dass dies von der
Völkergemeinschaft nicht honoriert worden ist. Terrorakte finden hingegen sofort
weltweit Beachtung.
Tragen Sie dazu bei, dass Tibet nicht vergessen wird, dass seine berechtigten
Forderungen nach Selbstverständlichkeiten wie Menschenrechten und eigener
Identität endlich von Österreich, der EU und der UNO erfüllt werden. Die
Lippenbekenntnisse müssen endlich ein Ende haben.
Rückfragehinweis:
sisibeth@gmx.at
Fragen & Kommentare:
webmaster@religionsfreiheit.at
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