FOREF
Kommentar:
Zum
Terrorangriff gegen die USA
Der Moslem-Extremist Osama bin Laden wird zum Hauptverdächtigen des Massenmordes. Trotz zahlreicher Denunzierungen dieses Anschlages und Solidaritätsbekundungen mit den Vereinigten Staaten seitens religiöser Führer aus dem Islam wird diese Religion pauschal für den geschehenen Horror verantwortlich gemacht. Der New Yorker Bürgermeister Rudolf Giuliani beklagt die steigende Anzahl der Angriffe auf Personen mit asiatischem Aussehen. Auch in Österreich mehren sich Drohanrufe gegen islamische Mitbürger. Noch bevor die eigentlichen Täter identifiziert und bestraft werden, droht eine Welle des Hasses und der Vergeltung gegen unschuldige Muslims zu eskalieren. Günther Ahmed Rusznak, Autor und Muslim, zitiert den Propheten und mahnt zur Besinnung:
Besinnung
oder (Vor)Verurteilung ???
Blinder Hass, verbrecherisches Handeln in
einer Perfektion und in einem Ausmaß wie wir es noch niemals
erlebt haben, hat Amerika und die ganze Welt erschüttert.
Fassungslos stehen wir alle vor einer neuen Dimension der Gewalt.
Naturgemäß kommt nach einer Reihe von Fragen, die Frage:
Wer ist schuld, wer ist oder sind die
Schuldigen?
Es ist zum guten Brauch geworden,
Terrorismus zu einem großen Teil mit dem Islam gleichzusetzen.
Um es gleich vorweg zu nehmen, der Islam ist alles andere als
eine pazifistische Religion. Verteidigung ist Pflicht. Nicht aber
der Angriff. Die Tötung Unschuldiger ein verdammenswertes
Verbrechen. Ein nichtverzeihbares Verbrechen.
Und doch müssen wir Muslime hier in Österreich und in der
ganzen Welt mit einer gänzlich anderen Einschätzung zurecht
kommen.
Noch ehe sich die Rauch- und Staubschwaden vom World Trade Center
bzw. was davon übrig geblieben ist verzogen haben, sind die
Schuldigen fest gestanden:
Islam, Muslime.
So einfach ist das!
Ist es das wirklich?
Niemand kennt noch die wirklich Verbrecher. Noch niemand hat
gewagt, sich zu diesen Untaten zu bekennen. Gerüchte,
Vermutungen, Anmaßungen. Nicht mehr. Mehr nicht.
Gebt uns Muslime eine faire Chance! Bei jeder Anschwärzung
bleiben Spuren zurück. Und eine Spur kommt zur anderen und
plötzlich wird die Vermutung zur Wahrheit, ein eventuelles
Wunschdenken zur Gewissheit. Schon geht sie auf, die böse Saat.
Vermehrt sich, wächst. Das Gebot der Nächstenliebe auf der
einen Seite wird weggeschoben, vergessen, die Verpflichtung zur
Achtung des Lebens, auf der anderen Seite. Wir alle wissen wer
dahinter steckt. Die einen nennen es das Böse, Satan, wir nennen
es ähnlich. Geben wir dem allen doch keine Möglichkeit dieses
Spiel zu gewinnen.
Mag es noch so abgedroschen klingen, dass jeder Schicksalsschlag
auch Gutes hervor zu bringen vermag. Wir haben einen Gott zu dem
wir beten. Bitten wir diesen einen, wahrhaftigen Gott uns zu
leiten. Ich kann dazu die beiden Schlussverse der Fatiha
Sure einbringen, der Sure welche wir Muslime vor jedem anderen
Gebet beten:
Führe uns den geraden Weg, den Weg derer, denen Du Gnade
erwiesen hast.
Nicht den Weg derer, die Deinen Zorn erregt haben und nicht den
Weg der Irregehenden. (Koran 1/6 + 7)
Jetzt wollen wir warten, warten wer die Schuldigen sind und
dann wollen wir sie gemeinsam verachten und richten, wirklich ein
Urteil über sie sprechen kann einzig und alleine nur Gott.
Unser aller Gott.
Wir weinen mit euch, wir trauern mit euch, und wir schämen uns
für unsere Machtlosigkeit gegenüber den eigenen Leuten, sollten
sie wirklich dieses Verbrechen begangen haben. Und ich sage
bewusst Leute und nicht Brüder. Den wer auf die Vorschriften,
die eindeutigen Vorschriften des gnadenreichen Koran spuckt, ist
nicht unser Bruder.
Wenn jemand einen (unschuldigen) Menschen tötet, so soll
es sein, als hätte er die ganze Menschheit getötet und wenn
jemand einem Menschen das Leben erhält, es so sein soll, als
hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten. (Koran
5/32)
Günther Ahmed Rusznak
E-Mail: rusznak@religionsfreiheit.at
12. September 2001
14. 9. 2001 18:13 - ANSFELDEN: US-Anschlag stärkt Gegner von
Moschee:
"Die Leute, die noch vor einer Woche meinen Rücktritt
gefordert haben, sollen selber gehen!", fordert Ansfeldens Bürgermeister Walter
Ernhard: Sein Widerstand gegen den Bau einer Moschee sei klar bestätigt.