FOREF Update (Aussendung, 27.3.2000)


Sehr geehrte Damen/Herren,

vor einigen Wochen hat Ihnen FOREF (Forum Religionsfreiheit) eine kritische Analyse bezüglich der Wanderausstellung "Sekten-Satanismus-Okkultismus" (von Schweidlenka & Gugenberger) gemailt. Sowohl die Ausstellung, als auch unsere Kritik hat seither viele heftige Diskussionen im In- und Ausland ausgelöst. Als Folge hat Landesrätin Dr. Zanon (Tirol) angeordnet, eine der diskriminierenden Bildtafeln zu entfernen. Das ist zwar ein kleiner, aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung und bestätigt, dass es hierzulande sehr wohl Politiker gibt, die Menschenrechte den Wählerquoten Vorrang geben.

 Der Kritik von Mitgliedern religiöser Minderheiten an der Ausstellung wurde vom Initiator Dr. Schweidlenka bis dato leider nur mit verbalen Gegenattacken und weiterem Schwingen der Faschismuskeule begegnet. Herr Peter Scheibengraf vom Jugendreferat der Steiermärkischen Landesregierung (Organisator der Wanderausstellung) hat telefonisch zugesichert, dass ihm das Gespräch am Runden Tisch lieber wäre, als eine Austragung dieses Konfliktes in der Öffentlichkeit. Damit sind wir einer Meinung.

Am Freitag, 24.3.2000, bei einer Grazer Pressekonferenz hat er jedoch nichts von dieser angedeuteten Dialogbereitschaft kundgetan "FOREF hat via Internet den Sektenexperten Schweidlenka, zahlreiche Politiker und die Kirchen arg beschimpft!" wetterte Herr Scheibengraf (Kleine Zeitung, 25.3.2000). Zur Intervention von Landesrätin Zanon, die Entfernung einer diffamierenden Bildtafel in der Tiroler Ausstellung bewirkte, sagt Scheibengraf "Wir wurden nicht gefragt. Das lassen wir uns nicht gefallen!"

Dass FOREF Politiker oder Kirchen "beschimpft" hätte, entspricht nicht der Wahrheit. Wenn durch unsere Kritik Gefühle verletzt wurden, so möchten wir uns dafür aufrichtig entschuldigen. Zu verletzen war nicht unsere Intention und wird es auch niemals sein. In FOREF geht es uns einzig und alleine um die Bewahrung fundamentaler Menschenrechte und die Verwirklichung des Versprechens, welches unsere Politiker in der Präambel für Toleranz unterzeichnet haben.

Auch geht es uns nicht um einen "Konkurrenzkampf" mit den Kirchen. Auch in den Reihen der Großkirchen gibt es starke Befürworter unserer Aktion für religiöse Toleranz und Menschenrechte. Die neuen Versöhnungsbemühungen von Papst JOHANNES Paul II. sind sehr vielversprechend und wir hoffen, dass alle Christen und Mitglieder anderer Religionen in seine Fußstapfen der Reue und Versöhnung treten werden.

Obiger Gastkommentar wurde vom renommierten Tiroler Kinder- und Jugendpsychologen Dr. Heinz ZANGERLE an diesem Wochenende in der Tiroler Tageszeitung veröffentlicht. FOREF hat diesem Kommentar nichts hinzuzufügen.