FOREF warnt vor
pauschaler Stigmatisierung religiöser Minderheiten
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20050526_OTS0009&ch=politik&woher=
Wien (APA-OTS) - Das Forum Religionsfreiheit
wendet sich gegen die Kriminalisierung von
religiösen Minderheiten in den Medien. Anlass zu zahlreichen Anfragen bei
FOREF gibt die Coverstory der "News" vom 19. Mai 2005. Der reißerische Titel des
"News“- Artikels lautet: „Gewalt.
Drogen. Sekten. Missbrauch: Wer schützt unsere Kinder?“
Religiöse Minderheiten werden hier abwertend als "Sekten" bezeichnet und gleichzeitig mit Gewalt, Drogen und Missbrauch in einem Atemzug genannt.
Willy Fautre von “Menschenrechte Ohne Grenzen“ (HRWF) kritisiert den leichtfertigen Gebrauch des Sektenbegriffs: „ Dieser Ausdruck wurde in den letzten dreißig Jahren von den Sektenstellen der Großkirchen und einigen Medien zu einem Kampfbegriff hochstilisiert. Heute gilt es als eine beliebte Methode, mit dem Sekten-Stigma Konkurrenten abzuschießen.“
Die oft von den "Sekten-Experten" behauptete Annahme, von den kleinen Religionsgemeinschaften gehe ein spezielles Konfliktpotential aus, beruht nicht auf empirischen Tatsachen. Dies wurde gestern von Seiten des Bundeskriminalamtes der FOREF- Redaktion bestätigt. Seit mehreren Jahren wurden keinerlei Straftaten seitens der “Sekten“ gemeldet. Von Satanisten hingegen gab es hin und wieder Gesetzesübertretungen. „Extrem irreführend“ befindet FOREF- Initiator Peter Zöhrer, „ist, dass in der “News“-Story religiöse Vereinigungen mit den Satanisten in einen “Sektentopf“ geworfen werden, wobei die totalen Gegensätze dieser beiden Gruppierungen doch so offensichtlich sind“.
„Sicher könnten viele Mitglieder der sog. “Sekten “ dem “News“ Appell gegen
Drogen, Gewalt, Satanismus und Missbrauch vollherzig zustimmen. Gerade in
religiösen Minderheiten findet man häufig Aktivisten, die auf diese Übel
aufmerksam machen. Deshalb ist es besonders unfair, diese Menschen in die
gleiche Gefahrenkategorie einzureihen“, meint Zöhrer.
„Dass es ein paar schwarze Schafe unter den über 500 religiösen Gruppen gibt,
ist möglich. Man darf sich aber keinesfalls dazu verleiten lassen, zahlreiche
unschuldige Familien abzustempeln, nur weil sie einer anderen Glaubensrichtung
angehören; auch wenn diese nicht vom Staat anerkannt ist“, sagt Günther A.
Rusznak, Sprecher des Forums.
Ingrid L. aus Wien, eine der zahlreichen Mütter, deren Kinder Opfer von Diskriminierung religiöser Minderheiten wurden, stellte zum besagten "News"-Artikel die Frage: „Wer schützt meine Kinder vor der Stigmatisierung der Boulevard-Presse?“
Rückfragehinweis:
FOREF- Pressesprecher: Günther A. Rusznak
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Für den Artikel verantwortliche Redakteure:
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Dr. Peter Pelinka pelinka.peter@news.at
Josef Votzi votzi.josef@news.at
Anm. der Redaktion:
Bevor diese OTS verfasst wurde, haben wir nicht weniger als 24 (!) mal an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Zeiten bei News angerufen, um mit den verantwortlichen Redakteuren zu sprechen. Immer wurden unsere Anrufe vom Vermittlungspersonal freundlich beantwortet und wir wurden durchgestellt. Leider ist nur einmal ein kurzes Gespräch mit einer Redakteurin zustande gekommen. Das war unser spärliches Resultat innerhalb einer Zeitspanne von 5 Tagen. Eigentlich Schade!!!