Die
GSK - Gesellschaft gegen
Sekten- und Kultgefahren (Mitglied von
FECRIS)
Wie eine Sektenberatungsstelle die Bürger und
Bürgerinnen
für dumm verkauft
Eine
kritische Analyse von P. Schlüter
In Wien gibt es, neben den
kirchlichen Weltanschauungsreferaten und der Bundessektenstelle noch eine
zentrale Anlaufstelle für Menschen, die sich über so genannte Sekten und
Psychogruppen informieren möchten. Das ist die private Gesellschaft
gegen Sekten- und Kultgefahren (GSK), die schon seit längerem besteht. GSK
bietet kostenlose Serviceleistungen an und versteht sich als religionsneutrale
Einrichtung, die von ihrem Selbstverständnis wertfrei und objektiv sein möchte.
Die Realität ist allerdings anders. In dieser Stelle wird auf privater und
staatlicher Ebene die Inquisition auf die Spitze getrieben. Ratsuchende Bürger
und Bürgerinnen werden durch gezielte Desinformation und bewusster
Anti-Sekten-Propaganda einseitig informiert und sind permanent der Willkür
fanatischer Sektengegner ausgesetzt.
Die GSK ist eine Gesellschaft, deren Aufgaben sich folgendermaßen definieren
lassen:
Abwehr von Sekten- und Kultgefahren, Aufklärung hinsichtlich dieser
Gefahren und Ansprechpartner für Menschen, die sich durch diese Gefahren
tangiert fühlen. Obwohl ein privater Verein mit offensichtlich mehreren
Mitgliedern, erscheint meist nur einer im Rampenlicht: Friedrich Griess,
Pressesprecher und ideologischer Motor dieser Einrichtung, welcher einen
unermüdlichen Kampf gegen alle religiöse und weltanschauliche Gruppierungen
führt, die nicht in sein persönliches Konzept ordentlicher und anständiger
Ansichten passen. Aufgrund persönlicher Betroffenheit (seine Tochter schloss
sich der „Norweger-Bewegung“ an, berichtet aber öffentlich über inzestuöse
Erlebnisse und Gewalterfahrungen in der eigenen Familie, siehe
www.norweger.at; besonders:
www.norweger.at/?cp=g05 ist
Griess nicht in der Lage, objektiv über seine Erfahrungen zu sprechen. In seiner
Frustration über den Verlust seiner Tochter ist ihm jedes Mittel recht, von
seinem eigentlichen familiären Problem abzulenken. Sein Credo: “Alles was ich
weder kenne noch verstehe, wird fertig gemacht“.
Jeder Medienartikel, welcher erwartungsgemäß negativ über „Sekten“ berichtet,
wird ohne sachliche Prüfung kommentarlos vervielfältigt und im großen Stil
verbreitet. Sektenberatungsstellen werden aufgefordert, seine medialen „Beweise“
lokal zu verbreiten, ohne inhaltliche Auseinandersetzung oder irgendeiner
Anmerkung seinerseits. Was in der Zeitung steht, hat für Griess höchste
Priorität und ist allein schon deshalb wahr, weil Journalisten seiner Meinung
nach auch Experten sind und sorgfältig recherchieren. Das Medien nach einer
eigenen Logik funktionieren und dementsprechend eine große Masse an Lesern
bedienen müssen, stört Griess überhaupt nicht. Im Gegenteil, sind sie doch
wichtige Informationsträger im Hinblick auf ein einseitiges und negatives Bild
über „Sekten“.
Die Ausnahme seiner „Bildungskampagne“ bilden Zeitungsartikel über katholische
und evangelische Geistliche, die ihre Autorität ausnutzen um in ihrer
unbefriedigten Geilheit unschuldige Kinder zu missbrauchen und sich von ihnen
auf perverseste Weise befriedigen lassen. Sie sind nie Gegenstand einer
„Aufklärungskampagne“ der GSK, obwohl in den österreichischen Zeitungen
regelmäßig und weit häufiger als über so genannte Sekten berichtet wird. Solch
eine Person kann nicht ernst genommen werden.
Griess betrachtet sich als ideologischer Stratege, selbst Auftritte als
„Betroffener“ einer „Sekte“ bei „Help TV“ oder in der „Barbara Karlich Show“
sind ihm nicht zu blöd, die Zuschauer zu emotionalisieren und gegen „Sekten“
aufzubringen. Wie ein Feldwebel betet er gebetsmühlenartig den Zuschauern seine
unwiderlegbaren „Argumente“ vor. Dem betroffenen Vater, der seine mittlerweile
über 40jährige Tochter aus den Fängen der „Sekte“ befreien möchte, den
widerspricht das Publikum niemals und Barbara Karlich ist ja so mutig, weil sie
so „heiße Eisen“ anpackt. Zwischen Schönheitswahn und Adipositas, Homosexualität
und Drogenmissbrauch, da ist auch Platz für die bösen „Sekten“ und leidende
Väter. Ob so ein Ort das richtige Medium für objektive Information ist, das sei
dahingestellt.
Griess selber ist weder dialogbereit noch in der Lage, sachlich über das Thema
der so genannten Sekten zu diskutieren. Kritische Fragen an ihn werden unter dem
Hinweis einer möglichen Sympathiesantenschaft mit „Sekten“ als nicht akzeptabel
niedergemacht. Er hat es aufgrund seines „Sachverstandes“ nicht nötig, sich mit
anders denkenden Menschen auseinanderzusetzen. Vielmehr nutzt er alle ihm zur
Verfügung stehenden Möglichkeiten, religiöse und weltanschauliche Gruppierungen,
die nicht in sein persönliches religiöses/ weltanschauliches Konzept passen, auf
subtile Weise zu diskreditieren und in ein Sektenparadigma einzuordnen. Die
Finanzierung und somit die Verbreitung persönlicher Ansichten des Herrn Griess
durch das Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen und durch
das Land Niederösterreich ist mehr als nur ein Skandal.
Besonders diejenigen, die sich inhaltlich und sachlich für das Thema der so
genannten Sekten interessieren, werden enttäuscht. Auf der Homepage der GSK
finden sich durchwegs die übelsten Artikel der Diskriminierung religiöser und
weltanschaulicher Gruppierungen. Von „Gehirnwäsche“, „Programmierung“ und
„Indoktrination“ der „Sektenmitglieder“ ist da die Rede. Jeder Mensch kann Opfer
einer „Sekte“ werden. Er ist ja so schwach und nicht in der Lage, seine Probleme
zu lösen. Besonders in Krisensituationen ist er besonders „anfällig“ für
„Sekten“ und dessen „Methoden“. Soziale und materielle Ausbeutung sei die Folge,
im weiteren Verlauf der „Sektenmitgliedschaft“ die „totale Unterwerfung“ unter
eine Autorität. Resultat sei ein Leben in einem totalitären religiösen und/oder
weltanschaulichen System, das weder Freiheiten noch Individualität kennt,
sondern nur Geld und persönliche Unterwerfung verlangt.
Primitiver geht es wirklich nicht mehr.
Wer
solch ein Menschenbild pflegt und verbreitet, stellt eine nicht unerhebliche
Gefahr für die ratsuchenden Menschen dar, weil hier mit subtilen Methoden von
Angst und Schrecken gearbeitet wird, mit dem Ziel, Menschen für persönliche (und
nicht sachliche) Ansichten zu gewinnen und gegen jedwede Form alternativer
Religiosität und Spiritualität aufzumischen.
Mühsam erarbeitete wissenschaftliche Erkenntnisse werden von der GSK für die
eigene Arbeit „interpretiert“, pseudowissenschaftlich aufgearbeitet und dermaßen
entzerrt und primitiv dargestellt, als ob die GSK eine Akademie der
„Sektenwissenschaften“ ist. Das Menschenbild der GSK entspricht einer Ratte in
der „Skinner-Box“, welche - ist sie brav (katholisch, fromm, folgsam und
insbesondere anständig) - entsprechend mit Futter belohnt wird. Der Mensch ist
allerdings mehr als eine Ratte, sondern besitzt Gefühle und Verstand, welche
Herr Griess „Sektenmitgliedern“ nicht zugestehen will. Sie sind ja alle so
verblödet und so dumm und es braucht den Oberaufklärer, damit diese verblendeten
und von ihrem Weg abgekommenen Menschen endlich verstehen, welchen Irrtum sie
begehen. Das Mittelalter lässt grüßen.
Eine kleine Kostprobe der „Wissenschaftlichkeit“ der GSK sei
gestattet (siehe www.sektinfo.org ):
In dem auf der Homepage der GSK zu findenden Aufsatz „Die mentale Manipulation
-Medienmythos oder psychiatrische Realität?“ von Dr. Jean Marie Abgrall,
Nationalexperte am Kassationsgerichtshof, heißt es unter der Überschrift „Die
zwanghafte Überredung“:
Die Strategien der Überredung:
Die Überredung ist auf der Fähigkeit des Überredners begründet, die Gelegenheit
zum Ansprechen zu ergreifen. Normalerweise entspricht sie einer geistigen
Disposition des Anzuwerbenden, der dazu neigt sich "anwerben zu lassen". Im Fall
der Sekten jedoch ist die Überredung zwanghaft: Es handelt sich darum, dem zu
Überredenden seiner ganzen freien Willen zu berauben, ihn in eine auferlegte
Entscheidung hineinzudrängen.
Das Gespräch der zwanghaften Überredung stützt sich auf eine fundamentale
Gegebenheit: Die Mystifizierung. Es handelt sich um einen vorgetäuschten Dialog,
dessen Ziel nicht die Kommunikation, sondern die Bekehrung des Zuhörers ist. Die
Strategie der Mystifikation besteht darin, schrittweise von der Realität in die
Illusion überzugehen, ohne das Phänomen der Ablehnung auszulösen. Die
Mystifikation des Dialogs stützt sich auf mehrere Elemente:
Die Phantasterei: Der überredende
Dialog entstellt die Realität, in dem er sie zum Mythos macht.
Die Verstellung: Der Redner spielt,
er wird zu einer verführende Persönlichkeit.
Die Heuchelei: Der Redner verbirgt
seine eigenen Fragen und Zweifel.
Die Verführung: Der Redner kann
seine Geschichte nicht erzählen, wenn sie nicht vom Verlangen des
Zuhörers begleitet ist, bis zum Ende zuzuhören.
Die Verachtung: Der Redner
entstellt während seiner Rede nicht nur die Realität, er verfälscht auch die
Beziehung.
Eine der treibenden Kräfte des zwanghaften Überredung ist die Fähigkeit des Redners, das Irrationale akzeptabel zu machen. Wenn auch das Reale der Ursprung der Ängste und des Gefühls der Unvollständigkeit ist, der den Anhänger zur Sekte geführt haben, so gibt ihm das Irrationale Sicherheit, weil es alle Lösungen bietet.
Tipps zur „Prävention“ erschöpfen sich in ein „Geben Sie niemals
Geld an das „Sektenmitglied“ (und somit meistens an die eigenen
Familienangehörigen), denn das geht nur an die „Sekte“. „Brechen Sie den Kontakt
zu einem Sektenmitglied niemals ab“, „sammeln Sie Informationen“ und vieles
andere mehr.
Dass es jemand aufgrund seiner persönlichen Situation in der eigenen
Familie nicht mehr aushält, ist Griess völlig fremd, denn Menschen, die sich
neue soziale und/ oder religiöse Bezugssysteme suchen, sind für ihn
grundsätzlich unnormal, synthetisch und völlig orientierungslos.
Diesbezügliche Zusammenhänge werden einfach nicht ernst genommen oder ausgeschaltet. Dabei bedient sich die GSK genau der Mittel, die sie so genannten Sekten vorwirft: Wir wissen, was Sache ist, der erste Kontakt (nicht mit einer „Sekte“, sondern mit Griess) eröffnet dir ein völlig neues Weltbild, wir haben die Wahrheit für uns gepachtet, ein ideologischer Führer (Griess) an der Spitze, Kritik an den „Guru“ wird nicht zugelassen, sondern erbarmungslos ausgeschaltet. Um sich selbst ein Bild von Herrn Griess zu machen, kann ich nur empfehlen, selbst einmal dort anzurufen und sein Anliegen vorzubringen. In seinem persönlichen Hass, den er aufgrund seiner Betroffenheit gegen sich selber hat, ist er in fast schon fanatischer Weise ein Werkzeug der Hardliner der Sektenaufklärung geworden ohne es zu merken.
Anmerkung der Redaktion:
Die hier veröffentlichten Artikel und Kommentare müssen in der Regel nicht mit
der Meinung der Redaktion identisch sein.
Der Mangel an Seriosität dieses Vereins kann an den Kommentaren des Hauptreferenten von GSK, Mag. Felinger wohl leicht geortet werden. Trotzdem erhält die GSK finanzielle Zuwendungen vom Sozialministerium, der Stadt Wien und der NÖ-Landesregierung. Diese Gesellschaft wird regelmäßig von Schulen zwecks "Sektenaufklärung" engagiert.
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