Der deklarierte Zweck des Projektes ist "Prävention" d.h. - es soll dem Betrachter ein möglichst negatives Bild von religiösen Gruppen vermitteln und ihn somit demotivieren, sich künftig offen mit Spiritualität auseinanderzusetzen.
Der Schwerpunkt dieser Kreation liegt auf abschreckenden Images (Hitler, baumelnde Leichen, etc.) und reißerische Slogans, nicht auf Information. Eltern, die bekennende Mitglieder religiöser Minderheiten sind, befürchten jetzt, dass ihre Kinder noch mehr Diskriminierung in den Schulen ausgesetzt werden.
Die Ausstellung
(Nr.I) wird vom 1.2. bis zum 6.3.2000 in diversen Schulen Klagenfurts zu sehen sein.Nach Gesprächen mit Mitgliedern verschiedener Religionsgemeinschaften hat FOREF folgende kritische Analyse für Sie verfasst:
"Diese Ausstellung will niemanden diskriminieren, sondern vielmehr zum Nachdenken anregen."
Mit diesem Satz endet die einleitende Bildtafel. In den nächsten 27 Tafeln machen die Autoren aber genau das Gegenteil! Es wird diskriminiert, ghettoisiert und schubladisiert. Dazu benützen sie sämtliche Tricks, die ihre Psychokiste hergibt. Zum Nachdenken regt diese Ausstellung eigentlich recht wenig an. Der Betrachter wird entmündigt, indem ihm alles, was er über diese Themen zu denken hat, säuberlich vorgekaut wird. Der Zweck des Projektes ist schon im Titel deklariert: Ein präventiver Rundumschlag gegen sämtliche Erscheinungsformen der Neuen Religiosität!
Ob dieses Projekt ein kritisches Bewusstsein oder sogar Hoffnung für die Zukunft vermittelt (wie die Autoren es vorgeben), ist sehr zweifelhaft. Sicher ist aber, dass damit Angstmache einer besonderen Art betrieben wird. Klar ist auch, dass Projekte wie dieses noch mehr Öl ins Feuer der allgemeinen Unsicherheit und Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit) in unserem Lande gießen werden. Österreichs Sektenphobie hat inzwischen internationalen Ruf erlangt. Die Kritik verschiedener Menschenrechtsorganisationen sowie der IHF(International Helsinki Federation) der OSZE und des US-State Departments zeugen dafür.
Schweidlenka, Gugenberger und alle jene, die unkritisch genug sind um diese Wanderausstellung publik zu machen, leisten damit Österreich einen Bärendienst ! 2. Verallgemeinerungen3. Religion &
Satanismus vermischt
Schon der Titel der Ausstellung (Sekten - Satanismus -
Okkultismus) ist ein geistiger Spagat, ein Paradox sondergleichen. "Sekten" ist ein
inquisitorischer Kampfbegriff, aber eigentlich sind hier "staatlich nicht
anerkannte Religionsgemeinschaften" oder "religiöse Minderheiten" gemeint.
Religion und Satanismus werden hier in dieselbe Schublade gesteckt, um vor ihnen dann in
Form einer Wanderausstellung die österreichischen Jugendlichen zu "schützen".
Alleine die Wahl des Titels zeugt von gravierender Ignoranz der Autoren. Warum? Religionswissenschaftlich
betrachtet stehen in ihrem Wertegefüge christliche Sekten diametral zum Satanismus.
Die SATANISTEN haben der Religion den totalen Krieg
angesagt und sich die Zerstörung von positiven Werten und die Verwirklichung einer
egozentrischen Gesellschaft zur Lebensaufgabe gemacht. Für sie wird die Stimme des
Gewissens den niedrigsten Trieben geopfert. RELIGION hingegen
versucht genau das zu verhindern und das Entgegengesetzte - das Gute - zu verwirklichen.
4. Die Nazikiste &
die Faschismuskeule
Auf mehreren Bildtafeln findet der Betrachter den
verzweifelten Versuch die neue Religiosität zu ideologisieren und in die "rechte
Ecke" abzudrängen. Hier machen Schweidlenka und Gugenberger eindeutig den
Bock zum Gärtner. Waren es nicht gerade die Nazis, die gegen Juden, Zeugen Jehovahs, Okkultisten,
Homosexuelle, etc., einen Psychokrieg führten, um dann durch die dadurch entstandene
Volkshysterie die "Endlösung" für diese Gruppen zu rechtfertigen?
Möglicherweise gibt es hierzulande einige pubertäre Satanistengrüppchen, die sich in der Neonazi Szene ansiedeln. Glaubensgemeinschaften dagegen streben im Allgemeinen eine multikulturelle und tolerante Gesellschaft an. Es ist jedoch Demagogie der perfidesten Art, die Mitglieder religiöser Minderheiten oder die verschiedenen Varianten der Neuen Spiritualität pauschal in die Nazikiste zu stecken und die Faschismuskeule gegen sie zu schwingen. Genau das scheint allerdings en vogue unter den Neo-Inquisitoren zu sein, obwohl diese ideologische Plazierung jeder rationalen Grundlage entbehrt.
5. Verzicht auf
Namensnennung
"Aus rechtlichen Gründen wäre es hier sinnvoll, auf
konkrete Namensnennung zu verzichten, sondern vielmehr die Wirkungsmechanismen
und Strukturen anschaulich darzustellen (Schweidlenka im Werbeschreiben für sein
Projekt)."
Offensichtlich sind sich die Autoren darüber voll bewusst, auf welch rechtlich gefährlichem Terrain sie sich hier bewegen. In typisch neo-inquisitorischem Stil scheuen sie nicht vor pauschaler Verleumdung und Verunglimpfung von unzähligen unbescholtenen Familien zurück, solange sie damit ungeschoren davon kommen. Weder Menschenrechte (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Art. 18) noch Gewissen scheinen für die beiden Herren und ihren Sponsoren eine Rolle zu spielen.
6. Motive der neuen
Inquisitoren
Man kann über die raison d'etre von Schweidlenkas und
Gugenbergers fragwürdigen Projekten und ihrer Zweckgemeinschaft rätseln.
Möglicherweise steckt da eine weitsichtige Strategie im Sinne der französischen Anti-Kult Lobby dahinter: Der Kampf gegen die Religion an sich (Leitmotiv: Zuerst gegen die Kleinen und Wehrlosen! Die Großkirchen werden dabei eifrig mithelfen - bis sie dann selbst an der Reihe sind).
Auch das Sündenbock-Syndrom zeigt immer wieder seine unschöne Seite. Ist es nicht seltsam, dass in einer Zeit wo alle Finger auf "Nazi-Österreich" zeigen, eine Ausstellung die Runden macht, die pauschal vor den "antidemokratischen und faschistoiden Sekten" warnt? Man braucht schnell Schuldige die man für dieses denkbar schlechte Image unserer Alpenrepublik verantwortlich machen kann! Ein typisches Beispiel für das Phönomen dieses Syndroms ist auch, was sich jetzt im deutschen Bundestag mitten in der CDU/CSU Spendenaffäre abspielte: Prompt wurde von Politikern jener skandalumwitterten Partei eine neue "Sektendiskussion" heraufbeschwört und ein radikaleres Vorgehen gegen Glaubensgemeinschaften verlangt.
In der Zielvorgabe des "ESO Informationsdienstes" deklarieren die Steirer Schweidlenka & Gugenberger ihre inquisitorische Intention. Der "Informationsdienst" soll OFFENSIV und PRÄVENTIV tätig sein ! Außerdem bietet ESO eine "spezielle Schulungs- und Bildungsarbeit für Multiplikatoren" an. Im Klartext heißt das "Trainingsseminare für angehende Neo-Inquisitoren."
Prof. DDr. Hubertus MYNAREK hat neulich in seinem Werk "Die neue Inquisition" auf überzeugende Weise porträtiert, dass die alte Inquisition der Kirchen keineswegs tot ist, sondern weiterhin unter vielerlei Masken und Metamorphosen kritische Zeitgenossen und neue spirituelle Gemeinschaften hasserfüllt verfolgt und zu vernichten sucht. Er entlarvt die Motive und Gesinnungen kirchlicher und staatlicher Sektenbeauftragter und analysiert das fatale Gottes- und Menschenbild, von dem sie sich in ihren inquisitorischen Bestrebungen leiten lassen. Ist diese Wanderausstellung der Beweis für die Richtigkeit von Prof. Mynareks Analyse?
7. Zielgruppe
LehrerInnen & Jugendliche
Nach den Worten Schweidlenkas gehören vorerst die
Jugendlichen, LehrerInnen und JugendarbeiterInnen zur Zielgruppe ihrer
"Informationskampagne". " Allerdings darf diese
Arbeit nicht auf Jugendliche beschränkt bleiben, da diese untrennbar Teil der
Gesamtgesellschaft sind", heißt es in einer ESO-Info. Mit anderen
Worten hat sich das Duo ein "sektiererisch" anmaßendes Ziel gesetzt, die
Gesellschaft als Ganzes umzukrempeln.
8. Wer steckt dahinter
?
Auf der ESO Website bedankt sich Schweidlenka für
die tatkräftige Unterstützung des Landesjugendreferates der Steiermärkischen
Landesregierung und im speziellen von Landesrat Günter Dörflinger,
des Familienministers Bartenstein, der ARGE Jugend gegen Gewalt,
Rassismus und Ausländerfeindlichgeit (denen anscheinend ist entgangen, dass Xenophobie und Sektenphobie quasi identisch sind) und des LOGO
- des steirischen jugendINFORMATIONSservice.
Aus den obigen Gründen appellieren wir an Ihre Vernunft und an Ihr Gewissen, die Bildtafeln von unseren Schulen und der Öffentlichkeit fernzuhalten !!!
E-Mail Adressen & Tel/Fax:
Dr. Bartenstein: martin.bartenstein@bmu.gv.at
BMUK (Unterrichtsministerium):
mailmaster@bmuk.gv.at
gehrer@oevp.or.at
gehrer@bmuk.gv.at
Telefon: 01/53 120-0
Fax: 01/53 120-4499
Dr. Schweidlenka: eso.info.stmk@checkit.at
Tel.: 0663-9233244
Fax: 0316-877-4900
LR Dörflinger: guenter.doerflinger@stmk.gv.at
Tel.: 0316/877-2228
Fax: 0316/877-3402
Büro: Tel.: 0316/877-5436
KÄRNTEN: Dr. Jörg Haider lhjoerg.haider@ktn.gv.at
TIROL:
LH: W.WEINGARTNER@tirol.gv.at
LR Elisabeth Zanon:sekr.lr.zanon@tirol.gv.at
Tel: (0)512/508-2082
Fax: (0)512/508-2085
Bürgermeister: Dr.van Staa: h.vanstaa@magibk.at
Mag. Mischitz: weltanschauung@dioezese-innsbruck.at
Mag. Preishuber: jugendanwalt@tirol.com
Dr. Lothar Müller: l.mueller@netway.at
0512 5360-671
+ 0512 5360-342
Fax: 0512 5360-6913
Dr. Schulte: kult.co@tirol.gv.at
LIENZ:Helga Machne buergermeisterin@stadt-lienz.at
Tel. 04852/600-202
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